Der Sensate Focus ist eine grundlegende Entwicklung der beiden Sexualforscher*innen Masters und Johnson. Sie legten in den 1950er und 60er Jahren den Grundstein für eine wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise in der Sexualtherapie. Der Sensate Focus dient dem Erkennen der eigenen sexuellen Bedürfnisse und der des Partners / der Partnerin, um so Probelme zu lösen. Dabei rückt die stufenweise körperliche Annäherung in den Vordergrund. In einer bestimmten Schrittfolge widmen sich die Paare der körperlichen Zärtlichkeit und Achtsamkeit, ohne (zunächst) den Geschlechtsakt zu fokussieren oder auszuführen. Zudem wird die Aufmerksamkeit auf die aktive und passive Rolle des Austauschs gelegt. Der / die Therapeut*in gibt dem Paar eine konkrete Anleitung der Vorgehensweise des Sensate Focus mit, so dass dieser dann zu Hause angewandt werden kann. Der Sensate Focus wurde stetig weiterentwickelt (Vergleich: Hamburger Modell) und ist bis heute essentiell für Sexualtherapie-Ausbildungen.