Jungfernhäutchen ist ein veralteter und auch irreführender Begriff für das Hymen oder die vaginale Korona. Ein Jungfernhäutchen in Form einer dünnen Haut am Eingang der Vagina, die beim ersten penetrativen Geschlechtsverkehr durchdrungen würde, ist lediglich ein Mythos. Blut auf dem Laken des Bettes, in dem die Hochzeitsnacht vollzogen wurde, sollte der Nachweis für die Jungfräulichkeit der Braut sein. Doch das Hymen wird in vielen Fällen durch Penetration gar nicht beschädigt. Dass es beim ersten Sex zu Blutungen kommen kann, liegt in aller Regel an kleinen vaginalen Verletzungen, die durch mangelnde Lubrikation aufgrund von Anspannung, Angst oder Aufregung entstehen. Dass in früheren Zeiten in der Hochzeitsnacht häufiger Blutungen vorkamen, dürfte eher am großen Altersunterscheid der Frischvermählten und der damit einhergehenden unterschiedlichen Entwicklung und auch der möglicherweise wenig achtsamen Art der Penetration gelegen haben. (Vergleich: Hymen)