Eine Beziehung hat man doch nur aus Liebe! So könnte die entrüstete Antwort auf die Frage lauten, ob Deine Partnerschaft einen Ertrag bringen muss.
Aber Hand aufs Herz – erwartest Du, erwarten nicht vielleicht alle, einen gewissen Benefit, eine Art Mehrwert von ihrer Partnerschaft?
Vielleicht eine Art Gefühls-Rendite? In Form von Halt, Zuwendung, Geborgenheit? Oder eine Art Alltags-Prämie? In Form von Arbeitsteilung, Kinderbetreuung oder Kostenverteilung? Immerhin stecken Menschen ja jede Menge Investitionen in ihre Beziehung: Zeit, Geld, Emotionen und noch viel mehr – Intimität, Offenheit, Verletzbarkeit. Diese Hingabe muss sich doch irgendwie lohnen, oder?
Beziehungen sollten keine Einbahnstraße sein, in der ein:e Partner:in sich aufopfert, während der / die andere Nehmerqualitäten beweist. Zugleich erlebe ich im Rahmen der Paartherapie häufig, dass Paare einen Kosten – Nutzen - Faktor ansetzen. Meist geäußert in Sätzen wie: „Ich habe doch xyz gemacht, da müsstest Du auch xxx tun.“ Oder: „Seit Jahren mache / sage / bezahle ich xyz, jetzt bist Du mal dran!“
Es wird also eine Beziehungsbilanz erstellt, in der es um Ausgleich, Aufrechnung und Abgeltung geht. Der / die andere muss gleichziehen, was die Finanzen, die Gefühle oder die gemeinsamen Aufgaben betrifft. Es stellt sich die Frage, als was sich die Partner:innen erleben: als Liebespaar, oder als Beziehungs-Unternehmen. Und wie will das Paar seine Liebe leben? Im Rahmen einer Buchführung? Oder als Gemeinschaft, in der der Fokus nicht auf der einzelnen „Einzahlung“ liegt, sondern auf dem sich aus der eigenen Partnerschaftsdefinition ergebenden Miteinander.
Mehrwert statt Kosten – Nutzen – Faktor
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