Bei der retrograden Ejakulation wird die Samenflüssigkeit nicht über den Penis geleitet, sondern über die Blase. Erkennbar wird die retrograde Ejakulation durch ausbleiben des Ejakulats beim Orgasmus, zum Teil auch durch eine Eintrübung des Urins. Auslöser ist der Blasenhals, der sich gewöhnlich beim Samenerguss schließt, nun jedoch offen bleibt. Häufige Ursachen können eine Prostataoperation, Diabetes, Rückenmarksverletzungen, einige Medikamente wie Antidepressiva und bestimmte Operationen (z. B. Bauch- oder Becken-OP) sein. Wichtig ist: Trotz retrograder Ejakulation kann ein Orgasmus erlebt werden. Allerdings verringert sich das ausgestoßene Samenvolumen / es wird kein Samen ejakuliert, so dass eine Unfruchtbarkeit auftreten kann. Abgesehen davon ist die retrograde Ejakulation harmlos. Die Diagnose erfolgt über den Nachweis größerer Mengen Sperma im Urin nach einem Orgasmus. Eine Behandlung erfolgt zumeist nicht, kann aber im Fall von Unfruchtbarkeit z.T. mit Medikamenten erfolgen.