Hepatitis B gehört weltweit zu den häufigsten Virusinfektionenund zu den Geschlechtskrankheiten. Das Virus findet sich in hoher Konzentration in allen Körperflüssigkeiten, vor allem in Blut, Samen- und Scheidenflüssigkeit, aber auch im Speichel. Hepatitis-B-Viren befallen die Leber und werden durch sexuellen Kontakt und Blut, also zum Beispiel über Nadeln, übertragen. Bis zu 50 % der Angesteckten haben so geringe Beschwerden, dass sie die Ansteckung nicht bemerken. Die Symptome der Hepatitis B-Infektion beginnen mit einer kurzen, akuten Infektion, auf die jede:r Betroffene anders reagiert: Bei einigen chronifiziert sich die Hepatitis B, andere entwickeln akute schwere Dysfunktionen der Leber. Das Immunsystem der meisten Menschen produziert nach der Ansteckung Antikörper gegen das Virus und schützt sie somit vor weiteren Schüben. Allerdings kommt es bei etwa fünf von einhundert infizierten Menschen nach der Ansteckung zu ernsten Folgen.
Hepatitis A und C sind ebenfalls sexuell übertragbar, aber sehr selten. Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung, die vor einer Infektion schützt. Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung. Eine spezifische Behandlung der akuten Hepatitis B ist bis heute nicht möglich. Bei chronischem Verlauf können Medikamente die Virusvermehrung hemmen und die Entzündung mildern.