Misogynie bedeutet direkt übersetzt „Frauenhass“. Misogynie ist, in unterschiedlicher Ausprägung, kulturell und gesellschaftlich verwurzelt. Sie bezeichnet soziokulturelle Einstellungsmuster, die eine geringere Wertigkeit von Frauen offen oder verdeckt definieren, einhergehend mit einer höheren Wertigkeit von Männern. Wichtig ist: Misogynie kann sich psychologisch betrachtet auch individuell zeigen, gleichwohl wird der Begriff für die allgemeine Abwertung von Frauen verwendet. Misogynie zeigt sich z.B. an ungleicher Entlohnung oder geringeren Chancen auf Bildung. Sie findet demnach auch auf offiziellen Ebenen statt: Etwa durch ein Verbot von legaler Abtreibung. Die Auswirkungen von Misogynie führen dazu, dass Frauen deutlich mehr Gewalt, insbesondere sexuelle Gewalt erfahren als Männer (siehe auch Misandrie - Männerhass) und diese bagatellisiert wird. Misogynie als gesellschaftliche Haltung kann sich also in tätlichen Angriffen und systematischer Benachteiligung zeigen. Gerade in der Paartherapie und Sexualtherapie ist es deshalb wichtig, die Denkmuster und Haltungen der Klient:innen in Bezug auf Misogynie zu beachten, gerade auch wenn Frauen sich selbst als wertloser einschätzen als ihre männlichen (Sexual-)Partner.